Wie soll man verfahren mit der xenophoben Wutbürgerei?

Es ist die Zeit der Jahresabschlüsse. Überall werden Rankings gebildet über die Themen des Jahres. Ukraine ist dabei. Putin. Der US-NeoNeoImperialismus (oder ist es schon NeoNeoNeo?). Die schröckliche Überwachung (lesen Sie dazu auch meine aktuellen Statusmeldungen auf twitter und facebook – grad eben war ich in der Küche Plätzchen essen, heimlich). Und die Ratlosigkeit allerorten zu den in 2014 offen und auf den Plätzen der Republik sich sammelnden Scharen von Leuten, die völlig irrationale und komplett hanebüchene Dinge in Megaphone brüllen, als hätte es so etwas wie Rationalität und Überlegung nie gegeben.

Von „friedlichen Russen“ ist da die Rede, mit deren Propaganda-Fürst Putin man sich friedlich einigen solle – unter Verzicht auf die lästige Ansprache der leider ziemlich offensichtlichen Verletzungen aller gebotenen Regeln der europäischen Staaten (die er andererseits immer so deutlich für sich reklamiert und die er und „sein“ Russland auch alle unterschrieben haben). Von Kriegstreiberei der NATO und von Bundespräsident Gauck ist da die Rede – wobei allerdings nicht davon auszugehen ist, dass Herr Putin von Pfarrern und Pfarrerstöchtern sonderlich verängstigt wird. Und gegen die Islamisierung Europas, Deutschlands und ganz besonders Dresdens geht es auch (das Dresden in Sachsen, das mit den 0,1% Anteil an Muslimen im „Volkskörper“).

Das macht auch den jahresabschließenden Journalisten in allen möglichen Blättern ziemliche Sorgen – denn vor allem die wutbürgernden Megaphon-Brüller in Dresden und anderswo bei den „Mahnwachen“ sind außer gegen ihre eingebildeten Gefahren auch noch komplett gegen „Presse“ und öffentliche Diskussionen über ihre Themen. Die Versammlungen dienen deshalb auch nur der zusätzlichen Vergewisserung dessen, dass man das, was man da so sagt bei den Sammlungen, nicht nur wohl auch noch sagen dürfe, sondern dass es auch ganz, ganz viele gibt, die sich „trauen“, so etwas zu sagen. Das macht ihnen noch mehr Mut, das zu sagen, was man ja wohl noch sagen dürfen kann – es öffentlich auf den Plätzen zu sagen und auch noch Aufmerksamkeit dafür zu bekommen ist *noch* viel toller als sich jahrelang auf Hetzerseiten im Netz oder auf facebook gegenseitig zu bestärken.

Da gibt es beispielsweise auf „Der Freitag“ einen „Nutzerbeitrag“ einer Frau Hobrack, der unter dem Titel „Warum wir Pegidas Schweigen zuhören sollten“ (auch die Presse) dazu auffordert, auf die Gekränkten und Verstossenen zuzugehen und ihren Ansinnen zu lauschen. Als wären deren Ansinnen in irgendeiner Hinsicht unbekannt und nicht in absolut jeder Hinsicht komplett widerlegt (was ja auch genau der Grund dafür ist, dass die Pegidas dieser Welt keine „Gespräche“ wollen – außerhalb ihrer VT- und Hate-Dunstkreise im Netz können sie argumentativ ernsthaften Diskussionen nicht standhalten).

Oder es gibt einen Debattenbeitrag einer Frau Charim in der taz mit dem Titel „Der zentrale Zündstoff„. Darin wird angemerkt, die diversen Bewegungen seien Ausdruck emotionaler Erregung, die auf empfundene Ausgegrenztheit (Kränkung wieder mal) zurückzuführen ist. Und dieser Emotivität könne man nicht mit Ratio und Kalkül begegnen, sondern müsse „anderes“ Gefühlskino dagegen setzen (Begeisterung, mit Schwung und ChaChaCha hin zu friedvoller Sozialpolitik, denke ich mal). Sie fordert also im öffentlichen, politischen Interessenraum eine Gefühlsarena. Das ist wahrscheinlich „modern“ – es ist wie ein „Like“-Button oder wie bei einer Voting-Show – die Zuseher sollen dem Geschmack nach demjenigen folgen, den sie mehr „supigeil“ finden.

Besser gelungen ist ein Kurzkommentar im „Der Tagesspiegel“ von Herrn von Becker unter dem Titel „Der Extremismus der Mitte„. Dort schreibt er:

Gesprochen wird von einem „diffusen Unmut“, den man gleichwohl ernst nehmen müsse. Ernst nehmen, schon. Schwieriger ist der Dialog mit einem Protest, der nicht diskutieren will oder kann. Unmut erweist sich da als das Gegenteil von Mut. … Hier wird ein rationaler Dialog tatsächlich schwierig. …

Spiegel online läßt mit dem Vorschlaghammer „Der schwarze Kanal“ und seinem Protagonisten Jan Fleischhauer gleich und direkt unter dem Titel „Aufmarsch der Netzverschwörer“ im Vortext keine Unklarheiten offen:

In Dresden können wir erkennen, wie eine Öffentlichkeit aussieht, die ihre Informationen nur noch aus obskuren Ecken im Netz bezieht. An die Stelle der Statistik tritt die Dunkelziffer. Diskutieren mit Pegida? Unmöglich.

Da hat SpOn und Fleischhauer wohl recht. Aber es wird nicht reichen, damit alle aufhören die Trolle permanent zu füttern.

Alldieweil berichtet u.a. die taz natürlich weiter von dem vorweihnachtlichen Spaziergang am Montag – das nur zur Erinnerung an oben gesagtes, weil es ja von kurzdenkenden Journalisten die Aussage gibt, man müsse erst mal wissen, was die da eigentlich wollen, die Leut‘. Bitteschön, da im Spaziergangsbericht steht schon wieder genug. Andere Beschreibungen der Äußerungen gibt’s auch genug (**1**). Und wenn das nicht  reicht: beliebige Hetzerseite wie pi-news und Artverwandte aufschlagen und los gehts. Es reicht eigentlich auch schon zu den einschlägigen Themen die übriggebliebenen Kommentare auf den Zeitungsplattformen zu lesen. Oder – wem die Presse nicht vertrauenswürdig genug ist – man kann sich auch konkreten Erfahrungen von Bloggern widmen, die aus diversen Gründen mal was mit Wutbürgern zu tun bekamen.

Im Jahresrückblicksprogramm der SZ äußert sich Frau Beitzer zur Wutbürgerei. Sie nimmt einen leicht selbstkritischen Standpunkt als Journalistin ein und fragt sich, was man wohl anders oder besser machen könne hinsichtlich der Schreier. Und gleichzeitig vereinnahmt sie die gesamte bürgerliche Mitte als zusammengehend mit den Pegidas, weil die Mahnwichtel und Islamophoben sich als „normale“ Bürger verkleiden.

Fand ich nicht so gut. Und weil die sz ja ohnehin ihre kleinen und großen Kommentarproblemchen hatte und hat, hab‘ ich halt meinen Senf dazu gegeben. Naja, dazu geben wollen. Ist nicht ganz gut angekommen bzw. überhaupt nicht. Drum häng‘ ich es eben hier dran:

Die Autorin hat gewiss Recht, wenn sie einen Teil, wahrscheinlich den Großteil der angesprochenen seltsamen Wutbürgereien auf das unter Netzbedingungen einfacher als jemals vorher mögliche komplette Abtauchen in Filterblasen und Echokammern als Ursache annimmt. Ich zumindest stimme dem vollkommen zu. Allerdings vermischt sie dann meiner Meinung nach unnötig die unterscheidbaren Segmente.

Auch vor „Netzzeiten“ (= facebook-Verfreundung mit Gleichgesinnten oder Aufgehobensein bei dubiosen Plattformen mit extremistischen / populistischen Inhalten…) war der weit größere Teil der erwachsenen Öffentlichkeit – und damit auch die sogenannte „Mitte“ – ja keineswegs für „seriösen Qualitätsjournalismus“ erreichbar. Populäre print-Medien waren (und sind, auch unter online-Bedingungen) die üblichen bekannten Blätter des Krawall-Boulevards und Stars-/Adels-Postillen. Und ob die Meinungen in den 60/70/80ern am Stammtisch aufgeschlossener waren als heute würde ich persönlich nicht nur bezweifeln, sondern strikt zurückweisen – es stimmt einfach nicht. Der Unterschied ist heute nur der, dass die Reichweite des Stammtischs bis auf’s „Smart“phone reicht und zwar 24/7.

Diesen Teil der Bevölkerung erreicht seriöser Journalismus nur indirekt – nämlich durch die verfälschenden durchgeschobenen Link-sharings der „Freunde“, die sich beispielsweise mal wieder erregen, [Einschub: ab hier fehlte der sz anscheinend der zusätzliche Hinweise „Achtung, Ironie!“ oder so] wenn eins der Milliarden und Abermilliarden von grausamen Gewaltverbrechen in Wanne-Eickel von „denen“ verübt wird und die sz (beispielsweise) „wie immer“ den Namen des Schandtäters, die Religion, die dann eh‘ immer schon alle zu kennen glauben inklusive der Intensität des Glaubens, das genaue Alter, seine Freunde und Anverwandten und seinen Wohnort/facebook-account nicht nennt – zur „Verschleierung!11!!“ des Übels an sich (und weil die „Gutmenschen“ bei der abgehobenen „Systempresse“ es dem Lynch-Mob anscheinend schwer machen wollen, diese Zensuristen…). [und hier hätte wahrscheinlich stehen sollen „Ironie off“ o.ä.]

Die einzige Art sich journalistisch mit diesem selbsternannt „anständigen“ Pack (**2**) zu beschäftigen ist das Aufdecken der Lügen und Hetzereien. Ein Eingehen auf deren Quatsch kann ohnehin keinem Vernunft-orientierten Menschen zugemutet werden – und es würde auch buchstäblich nichts bringen, weil ernsthafter journalistischer Content sowieso nicht gelesen wird von den Extremisten (siehe Filterblasen und Echokammern).

Davon gänzlich unabhängig und zu unterscheiden wäre jedoch meiner Ansicht nach eine valide Kritik am verwirklichten journalistischen Modell der Gegenwart, im Besonderen unter den erschwerten Bedingungen des „Netzes“. Da wäre mit Sicherheit viel Konstruktives zu tun.

Nehmen wir mal das Beispiel sz. Es geht mich und jeden anderen Nutzer dieser Plattform nichts an, wenn die sz die Kommentarmöglichkeiten bis zum Nichtexistenten hin einschränkt – es ist Sache der sz. Es ist auch Sache der sz, ein Kommentarsystem nicht weiterzuentwickeln (personell / materiell) und dadurch fake-Bewertungen zu ermöglichen oder irgendeine Ordnung durch Zweiwegigkeit in der Kommunikation zu gewährleisten oder eben auch nicht. Es ist ebenfalls Sache der sz, das verbliebene Residualsystem „Kommentierung“ per outsourcing an „disqus“ zu übertragen. Das alles kann man ja sogar ohne Einblicke in Kosten und Redaktionsalltag als vermutlich notwendig und unerläßlich verstehen, weil Kraft und Mittel nicht reichen.

Aber wie man so die Spatzen seit geraumer Zeit von den Dächern pfeifen hört, kommt 2015 auch bei der sz irgendeine Form der paywall. Auch dagegen habe ich als Plattform-Nutzer nichts zu haben – es ist die Entscheidung der sz und sie mag durchaus aufgrund triftiger Gründe notwendig sein. [Anmerkung: das fanden sie wohl auch nicht gut in ihrem Forum – so was soll man ja nicht öffentlich besprechen; den Wegfall des alten Kommentarsystems haben sie ja auch nicht angekündigt – zum Hohn haben sie dann 50 Leute befragt und deren Meinung auf ein Google-docs-Seitchen geschmissen]

Es ist halt nur so: der facebook-, google+, twitter-Quatsch hilft diesen Diensten, nicht mir in meiner Nutzung der sz-Plattform und schon gleich gar nicht der sz. Die weitere Einschränkung der Nutzbarkeit als Plattform durch eine paywall macht die sz noch irrelevanter für mich. Und so geht das immer weiter…

Die Autorin fragt sich zurecht, was der seriöse Journalismus machen soll, damit er relevant für die öffentliche Diskussion bleibt und beschäftigt sich in lobenswerter Art mit offenen Fragestellungen an qualitative Verbesserungen ihres Produkts. Ihr Produkt und ähnliche hingegen gehen faktisch Wege, die die guten Fragestellungen der Autorin insofern gegenstandslos machen, weil ihr künftig gar keiner mehr antworten wird.

(Ergänzung/edit: Allerdings war und ist bei gegebenem Modell auch nicht davon auszugehen, dass sie Antworten erwartet oder bei Eintreffen liest, geschweige denn, dass sie auch noch antworten würde. Das ist kein Vorwurf, weil es der Job im gegenwärtigen Modell nicht nur nicht verlangt, es wäre auch eine faktische Überforderung. Bezahlt wird sie für das Abliefern des Bedenken-formulierenden Artikels, für nichts sonst – und warum auch sollte sich die Autorin mit irgendwelchen Reaktionen von ihr völlig unbekannten Leuten beschäftigen, wenn ihr Artikel an einem Feiertag, in einer Urlaubsphase, an einem Wochende im Blatt oder auf der online-Plattform steht oder generell außerhalb ihrer Arbeitszeiten? Das ist doch genau die Zumutung des Eindringens des Beruflichen in die private Sphäre, die landauf, landab angeblich beklagt und bejammert wird, obgleich häufig die Vermutung im Raum steht, dass diejenigen, die sich da wortreich beklagen genau in diesem Verhalt ein Zeichen ihrer großen Wichtigkeit sehen und auf das gespannte Lesen ihres dämlichen twitter-accounts auch nächtens um 3 Uhr nicht verzichten können.)


(**1**) – im verlinkten Text der taz findet sich beispielsweise: So wusste ein „Opfer der SED-Diktatur“ von den „Moslems, die hier alle sechs bis sieben Kinder bekommen, während wir allmählich aussterben“, zu berichten. In Dresden? „Ach das ist doch überall so.“ oder: … Den Klartext überließ er [Bachmann beim „offiziellen“ Teil] einem niederländischen Gastredner: Er sprach von „Burkas, die das Straßenbild beherrschen“ und „70 bis 80 Prozent Ausländern, die eigentlich illegal hier sind und sofort abgeschoben werden müssten“, sowie der „Regierung, die diesen Ausländern stattdessen kriminelle Geschäfte und Schwarzarbeit ermöglicht“.

oder taz v. 2.12.2014: … nur Wirtschaftsflüchtlinge hätten in Deutschland nichts zu suchen … Tiraden gegen „Asylanten mit Vollausstattung“ oder die geschürte Angst vor „Vergewaltigung der deutschen Sprache“Sie wollten nicht, dass ihre Enkel Burka tragen und unter der Scharia leiden müssten, hören im weit entfernten Köln den Muezzin schon lauter rufen als die Glocken des Domes. „Wir sind die Deutschen, wir wollen nicht, dass der Islam uns überrennt“, meint ein älterer Herr.Jeder Asylant koste siebenmal so viel wie ein Hartz-IV-Empfänger, meint eine Frau zu wissen. Die besäßen alle geklaute Smartphones. Am besten die Grenzen gleich ganz dichtmachen, damit man am Abend noch auf die Straße gehen kann.Das Statistische Landesamt lüge, wenn es einen Ausländeranteil von nur 2,5 Prozent in Sachsen feststellt. Politiker sind Volksverräter, die Medien linke Lügner

oder taz v. 29.12.2014: … „Ich versteh‘ gar nicht, was wir hier machen, wir sollten bei den Kanaken vor der Tür demonstrieren, dann kapieren die das auch“, sagt ein Jungpatriot. „Habt ihr den Özdemir“ – sie meinen den Grünen-Vorsitzenden – „gehört, was der für eine Scheiße gelabert hat? Dem müsste man die Fresse polieren“, sagt ein anderer. Eine Gruppe hat ein Plakat mit der Aufschrift „Deutsch und frei, das wollen wir sein. Sachsenjugend“, mitgebracht. Als der als Neonazi verschriene Leipziger Ex-Bundespolizist Stephane Simone bei seiner Rede die Linken-Abgeordnete Juliane Nagel eine „blöde stalinistische Fotze“ nennt, klatschen die Leute. Dann singen sie „Stille Nacht“

oder Die Zeit v. 2.12.2014: … Er [Bachmann im „offiziellen“ Teil] schimpft ein wenig auf die „Heime mit Vollversorgung“ für Flüchtlinge, während die deutschen Alten sich „manchmal noch nicht mal ein Stück Stollen leisten können zu Weihnachten“. Überhaupt, der Stollen. „Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch der Dresdner Christstollen, der Nürnberger Christkindlglühwein oder Pulsnitzer Weihnachtslebkuchen umbenannt werden.“ Schließlich hieße jetzt in Berlin der Weihnachtsmarkt schon Wintermarkt, um die religiösen Gefühle von Nicht-Christen nicht zu verletzen. … Wer denkt eigentlich an uns, wenn solche Gesetze erlassen werden“, ruft Bachmann in die Menge. „Wir sind eigentlich der Gastgeber und sollten die Tischregeln bestimmen. Heute ist es wieder an der Zeit, den Herrschenden ganz klar Einhalt zu gebieten, und unsere Kultur zu schützen.“ Da jubeln sie so laut wie nie an diesem Abend. Bachmann erwähnt auch die Pläne des Innenministers Thomas de Maizière, der kriminelle Ausländer schneller abschieben will. Er findet das gut, traut dem Minister aber nicht. „Ich halte auch das wieder für Augenwischerei und Beruhigungstaktik, damit das Volk wieder auf der Couch vor dem RTL2-Programm Platz nimmt und bloß nicht anfängt zu denken.“ … Bachmann hat im vergangenen Jahr bei Facebook geschrieben, „Claudia Fatima Roth“ und die „Öko-Terroristen“ gehörten „standrechtlich erschossen“. … Karl-Heinz, graue Haare und randlose Brille, der seinen Nachnamen nicht nennen will, ärgert sich auch über Wirtschaftsflüchtlinge. „Wer wirklich leidet, die Syrer, die können ja gerne kommen, aber es war doch ein Fehler, für alle die Grenze zu öffnen, die arm sind.“ Offene Grenzen für Arme? Laut Asylgesetz  dürfen Menschen doch nur dann hier bleiben, wenn sie aus politischen oder humanitären Gründen verfolgt werden. „Jaja“, sagt Karl-Heinz, „das ist ja auch gut so, aber dass hier auch welche versorgt werden, auch mit Gesundheitsversorgung und allem, die gar nicht eingezahlt haben, das geht doch nicht.“ Sie meinen die Asylbewerber? Aber die werden doch nur so lange versorgt, wie ihr Verfahren läuft und bis also festgestellt ist, ob sie einen Asylgrund haben oder wirklich nur wegen des Geldes hier sind. Was wollen Sie denn nun von der Politik genau? Da sagt Karl-Heinz: „Ich bin der Meinung, das könnte schneller gehen. Das erkennt man doch schneller, warum jemand hier ist. Da setzt man die halt mal zum Psychologen.“ Also demonstriert er heute letztlich dafür, dass der Staat mehr Psychologen zur Behandlung der Asylverfahren einstellt?  Karl-Heinz grummelt die Frage weg und sagt: „Natürlich ist das rechts hier, ich würde mich schon als rechts bezeichnen, nur bloß nicht als rechtsradikal.“ Er ist jetzt in Fahrt. „Also das ist doch was anderes, das ist ja fürchterlich.Wie kann man dem entkommen, ohne das man gleich als Nazi beschimpft wird.“ Niemand hat Karl-Heinz als Nazi beschimpft. …

oder Dutzende andere Berichte und TV-Features – es gibt kein „Erkenntnisproblem, es gibt nur ein Umsetzungsproblem“, wie mal ein Bundespräsident ruckredete.

(**2**) – auf meinen diversen Artikeln taucht häufiger im Zusammenhang mit diesem besonderen Gschwerl die eklige selbstzuschreibende Attributierung „anständig“ auf. Nicht nur ist so eine Eigenbeschreibung im Falle von Deutschen ganz besonders widerlich bekannt aus Nazi-Zeiten, sondern es ist selbst ohne bekannte Nutzung durch ausgesprochen „unanständige“ Menschen eine unglaubliche Falschheit, wenn sich irgendwelche Leute glauben über andere Gruppen in so einer überheblichen Art stellen zu können. Das ist eine Selbstentlarvung als komplett unglaubwürdig und unanständig im schlechtesten Sinne (von der Geschmacklosigkeit aufgrund historischer Tatbestände ganz zu schweigen). Man könnte nun meinen, so etwas käme nicht vor bei den Querfrontlern und Wirrköpfen – aber weit gefehlt: zum Beispiel hat Herr Jürgen Elsässer mit seinem Querfront-Magazin „Compact“ auch 2014 zu einer Wirrkopf-Veranstaltung eingeladen – und eben dort, im Einladungstext zur Veranstaltung findet man an prominenter Stelle die Einladung von „anständigen Deutschen“ und „anständigen Europäern“. Die meinen diesen ekligen Jargon der „schon wieder mal Volksgenossen“ bitter ernst. (falls die verlinkte Seite mal wegfällt: Screenshot 1 von der Gesamtseite der Einladung, Screenshot 2 mit Ausschnitt des Textteils mit Hervorhebung)

Wie soll man verfahren mit der xenophoben Wutbürgerei?

2 Gedanken zu “Wie soll man verfahren mit der xenophoben Wutbürgerei?

  1. Rainer D. Schulze schreibt:

    Ihrem „Artikel“ kann ich absolut nichts abgewinnen. ich glaube Ihnen geht es wirklich gut in diesem Land und sind vielleicht auch im öffentlichen Dienst beschäftigt.( also lebenslang ohne Sorgen ,wie die Politiker) oder sie hatten reiche Vorfahren, die ihnen ne Menge hinterlassen haben , oder , oder ….
    Informieren Sie sich doch mal:
    wie es vielen Leuten geht, die arbeiten und kaum bis zum Monatsende kommen, obwohl sie im Laufschritt arbeiten, schon mit 45 einen krummen Buckel haben usw.
    wie die Politiker und die Presse lügen, Schäuble; Das ist einmalig wird es nicht mehr geben, der Kohl der den Kindern Steuergeld vorenthält um es sich und seinen Parteigenossen zuzustecken , der Andere hat zufällig nicht bemerkt , das 1 Million mehr auf seinem Konto stehen, der Wahlfälscher Westerwelle mit seinen Versprechen zur Wahl um Wähler zu ködern, dann hat er alles vergessen ( da kann man die ganze Wahl vergessen, weil es keine mehr ist(Einheitspartei wie da im Osten) die Merkel: mit mir wird es keine Maut geben (sie wird es bestimmt bald umschreiben ein anderes Wort wählen—. d. h . sie wird die Charakterlosigkeit in miesester Form zeigen). Der Özdemir, der Menschen die er nicht kennt als Nazis beschimpft, gleichzeitig mit der ganzen Regierung aber mit den Rechtextremen und den Nazis in der Ukraine zusammenarbeitet.( hören Sie sich bitte die Interviews dieser Poroschenko und jazenjuk) mal an, in Russisch und lassen es sich übersetzen, die Merkel hat es bestimmt verstanden aber nicht reagiert, deshalb ist sie für mich durch. Das ist für mich Faschismus und Rassenhass pur. Da wird Geld hingeschafft, damit diese Beiden Panzer gegen Ihre Landsleute einsetzen, Frauen und Kinder tot schießen. Und es wird von allen gelogen wer diesen Hass in der Ukraine geschürt hat und damit den Bürgerkrieg ausgelöst hat. Wer auf dem Maidan war und das gesehen hat was wir da in Gang gesetzt haben kann sich nur noch schämen( Bürgerkrieg mit Dollar- Winken) Wer weiß was in der Südost Ukraine passiert ist, Firmen deren „Mitarbeiter „englisch sprechen zünden schießen und morden ohne Rücksicht auch nicht auf Kinder. Firmen deren Geschäftsmodell das Töten von Frauen , Männern und Kindern ist !!!!!! Nennt sich Service Corporation. Lassen Sie sich mal von normalen Menschen von dort informieren, nicht von Leuten , die in unsrem System abhängig sind. Die Presse lügt über Beteiligungszahlen der Pegida und anti Pegida Demos . Bei den einen nach unten bei den anderen rauf ( aus 500 werden schon 5 000 gemacht. Die Presse und die Regierenden mobilisieren (wohl während der Arbeitszeit) Gegendemos , dabei werden Linksradikale angeheuert, die Feuer legen, die Flaschen werfen die Polizei angreifen, da wird eine ganze Polizeistation überfallen deren Auto angezündet, usw, aber alles nicht so schlimm. Sprechen sie doch mal mit Menschen vor Ort. Da werden Menschen vom Grundrecht zum Protest von der Polizei abgehalten weiterzugehen, sogar aufgeputschte Christen stellen sich quer. Da werden Gegendemos vom Staatsapparat (wie der Ostdeutsche sagt) organisiert, es wäre schlimmer als in der DDR. Da werden Eisenbahngleise demoliert damit die Demonstranten aus Dresden und Chemnitz und Erfurt nicht nach Leipzig kommen können, es wir gerade mal erwähnt und dem Volk erklärt, es wären Unbekannte; der Schaden, die Auswirkungen alles wird verschwiegen, was hätten da für Unglücke passieren können. Da macht sich doch das „dumme Volk “ Gedanken, es ist wohl vom Machtapparat organisiert? man nimmt sogar Menschenleben in Kauf.! Ingenieure, zur Wende etwas zu alt für die Superunternehmer wie sie es sagen. wenn sie bei ihren Familien bleiben wollten( ist das nicht etwas schönes?) arbeiten auch die für wenig Geld im Osten. Die Liste lässt sich fortführen. Der Oste ist Billig -Lohn Land wie es schlimmer nicht mehr geht. Die Merkel sagt dann noch dem Volk , die Rente wird nicht reichen wenn sie ein Leben lang arbeiten, da müssen sie sich noch privat versichern. Erstens wovon und zweiten das Geld in die Hände von Finanzkriminellen geben. Die haben sich doch die ganze Zeit nicht um das Gemeinwohl gekümmert, nur um Ihre Yachten,. Und noch ein Gedankengang von einem geistig zurückgebliebenen Ostler : Warum rettet sich der ach so überlegene Kapitalismus des 21. JH mit hart kommunistischen Massnahmen , also der Verstaatlichung oder Teilverstaatlichung der Banken ???? sie waren systemrelevant – also konnte das System ohne Kommunismus nicht überleben. Ich habe hier viele Erfahrungen gesammelt und neue Erkenntnisse, ich könnte noch ne menge schreiben. aber wie es so ist, die nächste Schicht wartet auf mich.

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    1. Mir geht es ähnlich wie Ihnen: ich kann mit Ihrem Kommentar nichts anfangen. Er enthält mit offenem Ende eine unglaubliche Vielzahl von „Anschuldigungen“ an Systeme, Personen und Verhältnisse, die mir allesamt nicht nachvollziehbar sind. Und es geht direkt mit irgendwelchen persönlichen Unterstellungen los, die wiederum abwegig sind.

      Hinsichtlich der möglicherweise vielen und großen Probleme des Staates Ukraine kann ich Ihnen nur eins empfehlen: machen Sie sich klar, dass dieses Land mental zu einem großen Teil (dem „östlichen“ vermutlich mehr als dem „westlichen“) sehr weit weg ist von irgendwelchen westeuropäischen Verhältnissen. Das kann kein Vorwurf an das Land und seine Bürger sein, es ist einfach eine Folge der historischen Verhältnisse. Es muß also den dort lebenden Bürgern überlassen bleiben, welche Wege in die Zukunft sie einschlagen. Ich persönlich (und ich denke auch die meisten anderen lebenden Menschen) würde mir wünschen, die Ukrainer, welcher „Seite“ auch immer sie sich zugehörig fühlen, würden grundsätzlich auf Gewalt und Aufrufe zur Gewalt verzichten – aber mein persönlicher frommer Wunsch ist den Betroffenen sicherlich herzlich egal. Ansonsten müssen sie sich eben die Köpfe sinnlos einschlagen, wenn sie meinen das tun zu müssen. Als Bürger der deutschen Republik kann man das bedauern, man kann auch fromme Appelle an alle Seiten richten (hoffentlich nur dann, wenn man auch um Appelle von den Beteiligten gebeten wird) und man kann Forderungen nach humanitären Hilfen unterstützen (als private Spende oder als Unterstützung von politischen Richtungen, die derartige Hilfen auf der Agenda haben). Ansonsten sollte man meiner Ansicht nach Vorsicht walten lassen bei Urteilen über die Vorgänge dort und anderswo.

      Falls Sie jedoch anstatt irgendwelcher Behauptungen über die „Ukraine“ meine Anmerkungen zur politischen Putin-Kaste in Russland kritisieren wollten, dann sollten Sie den Unterschied in diesen Dingen verstehen. Ein völlig traditionelles Feld der Politik ist die Außen- und Sicherheitspolitik. Als normaler Bürger hat man zwar im allgemeinen damit wenig zu tun (in Westeuropa), aber bei eklatanten Verstössen gegen internationale Verträge, von denen auch die Bundesrepublik direkt und indirekt betroffen ist (und damit auch jeder Bürger), muß man sich als betroffener Bürger wohl oder übel zu einer politischen Haltung im Groben entschließen. Dabei kann nur eine Haltung in Frage kommen, die friedenserhaltend und -sichernd angelegt ist. Hier kann man (wie Sie es in Ihrem Kommentar tun) alle möglichen Abseitigkeiten ohne Belang für die deutsche Außenpolitik anführen – aber man *sollte* es nicht. Was die Verhältnisse der Staaten zueinander betrifft und die Verträge (KSZE, OSZE, UNO, bilateral…), so hat die Regierung „Putin“ gegen die Vertragsordnung verstossen – das ist einfach ein Faktum. Annexion bleibt Annexion und zusätzlich sind alle Beweise für die andauernde Unterstützung von aggressivem und damit friedenswidrigem Verhalten (nicht nur in der Ukraine) erdrückend. Politisch *kann* ein bundesrepublikanischer Bürger die Aktivitäten von Herrn Putin und seinen Anhängern nicht unterstützen und auch nicht „verstehend“ bagatellisieren. Da ist eindeutig eine sehr entscheidende Grenze im europäischen und internationalen Vertragswerk überschritten worden (übrigens und im Nebenbei: ähnlich wie die USA durch den „preemptive strike“ gegen den Irak und andere menschenrechts- und völkerrechtswidrige Taten entscheidende Grenzen überschritten haben).

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